Augenbrauen-Trend 2025: Was dünne Brauen über uns verraten

von | 17.08.2025 | Panoramablick

Mehr als ein Schönheitsdetail

Die Augenbrauen sind wie Brücken zwischen Augen und Stirn – sie verbinden unser Sehen mit unserem Denken, unsere Wahrnehmung mit unserer inneren Haltung. Sie sind unser ausdrucksstärkstes Merkmal im Gesicht und damit essenziell, um den emotionalen Zustand unseres Gegenübers zu erfassen: schon ein winziges Zucken kann Neugier, Skepsis oder Freude verraten! Die Interaktion mit anderen hängt damit maßgeblich von ihnen ab – das belegen sogar diverse Studien. 2003 konnte eine Forschergruppe um in mehreren Experimenten zeigen, dass das Entfernen der Augenbrauen bei vertrauten Gesichtern die Wiedererkennung stärker beeinträchtigt als das Entfernen der Augen. Das unterstreicht einmal mehr, wie zentral Augenbrauen für soziale Interaktion sind – denn zuverlässige Identifikation von Personen ist eine Grundvoraussetzung für gelingende Begegnungen.1

Augenbrauen im Gesichtlesen: Unser gelebtes Temperament

Im Gesichtlesen stehen die Augenbrauen für Temperament, Leidenschaft und Vitalität – für die Energie, mit der wir unser Leben gestalten. Ihre Form und Dichte zeigen, wie wir denken, handeln und fühlen: ob wir spontan oder bedacht sind, ob wir viele Details gleichzeitig erfassen oder lieber den Überblick und einen gewissen Abstand wahren. Sie offenbaren die Intensität unseres emotionalen Engagements und die Kraft, mit der wir Veränderungen anstoßen.

In der chinesischen Lehre sind sie dem Holz-Element zugeordnet und mit der Leber sowie der Chi-Energie verbunden – Sinnbilder für Wachstum, Tatkraft und Erneuerung. Die Brauenhaare gelten als „Blätter“ eines Baumes, der im Inneren die frühen Lebensjahre zeigt und nach außen hin die späteren. Je ausgeprägter und kräftiger die Augenbrauen, desto stärker sind die genannten Eigenschaften in einem Menschen verankert.

Für uns Gesichtleser ist klar: Augenbrauen sind weit mehr als ein ästhetisches Detail – und gleichzeitig sind sie wie kaum ein anderes Merkmal im Gesicht Produkt unserer „Formgebung“. Augenbrauen-Trends begleiten uns durch die Jahrzehnte und führen dazu, dass wir zupfen, bürsten, lasern, pflegen und formen, was das Zeug hält. Ja… die einen mehr, die anderen weniger. Aber keine(r) von uns kann sich vor einer Positionierung zu diesem Thema drücken. Denn selbst wenn wir nichts an unseren Augenbrauen verändern, hat das mittlerweile „Statement-Charakter“.

Von der „Fluffy Brow“ zum Comeback der dünnen Linie

Über die letzten zehn bis fünfzehn Jahre waren volle, dicke, sogenannte „fluffy“ Augenbrauen hoch im Kurs. Nun ist uns über einschlägige Influencer-Kanäle zu Ohren gekommen, dass „superdünn“ wieder auf dem Trendvormarsch ist. Spannend – vor allem aus gesichtleserischer Perspektive! Wir wissen: Hier verändert sich nicht nur unser Aussehen, sondern auch, wie wir wahrgenommen werden – und möglicherweise sogar wie wir uns selbst erleben… On top ist dieser Trend durchaus fragwürdig im Hinblick auf unser Frauenbild. Aber eins nach dem anderen!

Was dünne und dicke Augenbrauen über uns verraten

Lasst uns an dieser Stelle die ästhetischen Vorlieben und die Bereitschaft, Trends mitzugehen oder nicht, jedem selbst überlassen. Wichtig für uns ist doch: Was bedeutet diese Entwicklung auf einer viel tieferen Ebene? Wenn wir „die Wahrheit unseres Lebens“ in unserem Gesicht wiederfinden – was heißt es dann, wenn wir unsere Brauen von markant auf kaum sichtbar reduzieren?

Volle, dicke Augenbrauen bescheinigen uns Temperament und Leidenschaft, Dominanz und Führungsqualitäten, einen starken Intellekt und nicht zuletzt auch eine gut ausgeprägte Wutkraft.

Dünne Augenbrauen erzählen von einem eher passiven Temperament und einer gewissen Reserviertheit. Der Wunsch nach Einfachheit und Klarheit ist groß, dafür kann eine enorme Konzentrationsfähigkeit aufgebracht und viel Fokus auf Details gelegt werden. Mit dünnen Augenbrauen werden wir eher als sanft und nett wahrgenommen, gleichzeitig ist die Sorge, was andere von uns denken, meist übermäßig ausgeprägt – Verunsicherung kann ein großes Thema sein.

Augenbrauen-Trends und das Frauenbild

Nun sind es ja in der Regel doch meist wir Frauen, die von diesen Trends und Schönheitsidealen angesprochen werden sollen. Natürlich gibt es sie auch in der „Männermodewelt“ – aber hier gelten vor allem im Gesicht andere Vorgaben. (Auf den Tag, an dem man Männern erzählt, sie sollen sich ihre Augenbrauen auf extrem schmal reduzieren, werden wir wohl noch eine Weile warten…) Aber für uns Frauen scheint die Idee, das Temperament zu drosseln, Stärke und Führungsqualitäten zurückzunehmen und uns „nett“ zu verhalten, (mal wieder) die Idee der Stunde zu sein. Interessant! Und noch viel interessanter wird sein: Wie stehen wir dazu? Lassen wir uns – neben unseren markanten Nasen, die unser Willenszentrum darstellen und denen wir so oft „den richtigen Riecher“ in Geld- und Führungsfragen absprechen, wenn wir sie uns „schön klein“ formen lassen – auch unser Hauptmerkmal für Leidenschaft abrasieren, um optisch ins Bild zu passen? Wie passt es zusammen, dass die meisten von uns – verständlicherweise – Gleichberechtigung auf allen Ebenen fordern, wir uns dann aber Merkmale, die genau diesen Anspruch untermauern würden, entfernen lassen?

Sei, wie du bist – und entscheide bewusst

Jetzt könnte der Verdacht aufkommen, dass ich von „guten“ dicken Augenbrauen und „schlechten“ dünnen Augenbrauen schreibe. Keinesfalls! Und an dieser Stelle ist es mir sehr wichtig, Missverständnisse auszuräumen: Wer von Natur aus dünne Augenbrauen hat, bringt mit hoher Wahrscheinlichkeit (wie immer gilt es, alle Merkmale zusammenzupuzzeln!) neben einem Talent für Konzentration auf Details eine natürliche Sanftheit mit. Das ist wunderbar und niemand mit diesem Wesen sollte sich gezwungen fühlen, sich lauter, „feuriger“ oder sonst irgendwie auffälliger zu geben, als es ihm oder ihr entspricht. Aber dasselbe gilt eben auch für Menschen, die mit dicken Augenbrauen und viel Temperament ausgestattet sind.

Ich finde, es ist höchste Zeit, dass wir einfach sein dürfen, wie wir sind! Dass wir uns weder „dicke Balken“ tätowieren lassen müssen, um den Anspruch zu erfüllen, „die besseren Männer“ zu sein, noch unsere natürliche Dominanz mit der Pinzette bearbeiten müssen, um ins geordnete Bild zu passen. Mit dem Wissen, was diese Veränderungen, die wir da an uns vornehmen oder zu denen wir zumindest angehalten werden, auf einer tieferen Ebene bedeuten, kann am Ende zumindest jede(r) selbst eine bewusste und für sich stimmige Entscheidung treffen.

Du möchtest mehr über Augenbrauen und ihre Bedeutung erfahren? Dieser Blog erzählt ausführlich über dünne und dicke, hoch- und tiefsitzende, engstehende und weit auseinanderstehende und noch viele mehr… Viel Spaß beim Stöbern!

 

1 Sadr, J., Jarudi, I., & Sinha, P. (2003). The role of eyebrows in face recognition. Perception, 32(3), 285–293.