Von Menschenlesern und Gesichtleserinnen

von | 17.07.2020 | Panoramablick

Selbsterfahrung

Ein Menschenleser – ich bin ihm diese Woche begegnet. Und es war verrückt, jemanden gegenüber zu sitzen, der das macht, was ich selbst auch täglich tue. Ich durfte mal wieder die Erfahrung am eigenen Leib machen, wie es ist, durchleuchtet, wie ein offenes Buch gelesen und im Kern seiner Wahrheit erkannt zu werden. Alex Hurschler nutzt eine andere Technik als ich – aber das Ziel ist das gleiche: Mit Wertschätzung und Liebe das Gegenüber sehen und die Stärken und Potenziale des Einzelnen zu identifizieren. Während ich mit Relationen, Größenverhältnissen und Formen im Gesicht sowie den zugehörigen Vokabeln arbeite, nutzt Alex seine stark ausgeprägte Intuition, trainierte Achtsamkeit und angeborene Hellsichtigkeit.

Gerade weil Alex eine andere Technik nutzt, bewegt mich unsere Begegnung nachhaltig und sorgt für eine recht tiefgehende Auseinandersetzung mit meinem und seinem Tun.

Wirklich gesehen werden

Was bewirkt es von jemandem wirklich gesehen zu werden? An dieser Stelle meine ich nicht, das äußere Erscheinungsbild, sondern all das was hinter genau diesem verborgen ist. In dem Moment in dem Du Dich von jemanden in der Tiefe Deines Seins gesehen und verstanden fühlst, öffnest Du Dich nicht nur ihm, sondern vor allem Dir selbst gegenüber. Hinterfragen und rechtfertigen rutscht in den Hintergrund, Selbst-Reflektion und wohlwollendes Gedankengut in den Vordergrund. Hörst Du von jemandem Fremden neutral und wertfrei formulierte Wahrheiten über Dich, schaffst Du es Deinen inneren Kritiker ruhig zu stellen und andere Perspektiven auf Dich selbst einzunehmen. Erzählt Dir jemand Unbekannter etwas über Deine Talente und Potenziale, bist Du bereit, Dich selbst stärkenorientiert anzuschauen und entsprechende Schlüsse daraus zu ziehen. Auch wenn Du gar nicht unbedingt etwas Neues über Dich erfährst, hörst Du es ganz sicher in einer anderen Tonalität als es Dir Deine Gedanken erzählen.

Der Nutzen des Gesehen-Werdens

Und was nutzt das alles? Abgesehen davon, dass die Veränderung der Perspektive auf sich selbst schon als solches ein unglaublichen großen Nutzen hat, kann es zu einem wirklichen Lebenswendepunkt kommen: Beruflich betrachtet, strebe ich nach Bereichen und Aufgaben, in denen meine Talente eingesetzt werden können. So fühle ich mich automatisch erfüllt, Folge davon ist Erfolg und Gesundheit! Im Umgang mit anderen wird mir bewusst, wie ich auf andere wirke und warum ich vielleicht auf den ein oder andere ablehnend reagiere. Dann kann ich mit unbewussten Verhaltensmustern viel bewusster umgehen. Folge davon ist ein gewinnender Umgang miteinander und kollegiales Aneinander-Wachsen. In Krisenzeiten gehe ich achtsamer mit meinen Prägungen und Einstellungen um und finde schneller Auswege. Folge davon ist persönliche Resilienz. In Phasen von Entscheidungen sind mir meine Aspekte und Schlüsselfaktoren bekannt so dass eine innere Zerrissenheit und das äußere Kräftemessen vermieden werden kann – Folge davon ist Klarheit.

Ob nun aus persönlicher Motivation auf privater Ebene oder aus wirtschaftlicher Sicht von Seiten von Unternehmen – wirklich gesehen zu werden, bestärkt, begünstigt, motiviert und lädt zu der besten Version jedes Einzelnen ein.

Braucht es denn Menschenleser?

In meiner idealen Welt braucht es keine Menschenleser. Entscheidet sich jeder Einzelne dazu, seinen Mitmenschen wertfrei zu begegnen und sie achtsam zu behandeln ist der erste Schritt schon getan. Zeigen wir dann die Bereitschaft, die Welt aus den Augen des anderen zu sehen, öffnen sich Türen. Der nächste Schritt ist es, uns auf unsere Intuition einzulassen und auf dieses unbewusste Wissen, was wir Menschen alle in uns tragen, zurückzugreifen.  Wenn wir diese Schritte wirklich gehen, erkennen wir unser Gegenüber in seiner Wahrheit, in seiner Größe, in seiner Kraft und treten ihm genauso gegenüber. Und wenn wir das alle tun, dann bedarf es keine Menschen- oder Gesichtleser mehr, weil wir uns sowieso stärkenorientiert, achtsam und bejaend begegnen.

Solange wir aber das Gefühl haben, dass dies so noch nicht erfüllt ist, hilft uns bestimmt das Wissen und Fühlen der Menschen-Leser, die richtigen Akzente zu setzen. Und dieses Wissen und Fühlen ist erlernbar – ob nun über das Pauken von Vokabeln und liebevollem Zusammensetzen der einzelnen Mosaiksteinchen oder über Achtsamkeit und Intuition – das darf jeder für sich entscheiden – ganz nach seinen persönlichen Talenten und Potenzialen!

Wer mehr von Alex wissen möchte. findet hier vielfältige Informationen: https://www.alexhurschler.ch/

Und hier die zwei Interviews. Klickt mal rein und seid gespannt auf diese sehr persönlichen Einblicken in unsere Leben und unsere Perspektiven!