Der Sitz des Siegels – Weisheit im Gesicht erkennen
Ich liebe ja diese Herleitungen aus den alten Siang-Mien-Büchern – auch wenn sie gegebenenfalls etwas romantisiert klingen: Im alten China waren die Aufbewahrung und Benutzung eines Siegels – also eines Stempels, der als eine Art Unterschrift fungierte – nur Menschen in höheren Positionen vorbehalten. Diese Menschen waren überhaupt erst in dieser höheren Position, weil sie weise und aufgeräumt agierten. Ich interpretiere mal frei weiter: weise und aufgeräumt vielleicht, weil kein Groll, keine egoistischen Motivatoren, keine unverarbeiteten Verletzungen, neugierig auf die Wahrheit, aufgeschlossen und tolerant. Wenn nur solche Menschen Siegel vergeben hätten und heute noch würden, ginge es unserer Welt vermutlich sehr viel besser.
Was ein schöner Gedanke, dass wir im Gesicht einen „Sitz des Siegels“ haben, also eine Stelle, die genau für diese Eigenschaften stehen kann.
Weit auseinanderstehende Augenbrauen und ihre Bedeutung im Gesichtlesen
Auf diese Siegel-Beschreibung bin ich während der Recherche zu „weit auseinanderstehenden Augenbrauen“ gestoßen. Und ja, es macht Sinn: Wenn dieser Bereich mit Falten durchzogen oder mit Haaren bewachsen ist, dann ist diese Siegel-Kompetenz nicht wirklich „frei“…
Was leiten Gesichtleser aus weit auseinanderstehenden Augenbrauen ab?
Toleranz und soziale Kompetenz im Gesicht ablesen
Eine der großen Stärken der Menschen mit viel Platz zwischen den Augenbrauen ist sicherlich ihre Toleranz und Vorurteilsfreiheit. Durch eine ausgeprägte Gelassenheit im Umgang mit anderen können sie sich gut auf die verschiedensten Menschen einlassen und kommen mit den allermeisten gut zurecht. Akzeptanz und Umgänglichkeit führen dazu, dass Verbindungen zu Menschen vermutlich nicht abgebrochen werden. Ihre Beliebtheit bei anderen und ihr soziales Engagement machen sie zu echten „Menschen-Menschen“. Tatsächlich wird der Augenbrauenabstand in manchen Lehren auch als Indikator angesehen, wie gut die Person mit anderen Menschen umgehen kann.
Offenheit, Neugier und der Blick fürs große Ganze
Weit auseinanderstehende Augenbrauen sprechen für aufgeschlossene Menschen, die das große Ganze sehen wollen und einen guten Blick für die Spanne an Möglichkeiten haben. Sie schauen neugierig auf die Welt und mögen Abwechslung und Veränderung – das kann natürlich auch hin und wieder zu Ablenkbarkeit führen.
Geduld und innere Sicherheit als Erfolgsfaktor
Neben aller Offenheit zeichnen sie sich durch Geduld aus. Das kann großen Erfolg – auch in der Geschäftswelt – mit sich bringen, weil sie eine Sicherheit in sich tragen, dass der richtige Moment kommen und dieser dann auch gut abgepasst wird. Allerdings fehlt es manchmal an Selbstvertrauen, diesen Erfolg zu erhalten, da dann doch Zurückhaltung und/ oder Zögerlichkeit dominieren. Hier könnte Schüchternheit über Durchsetzungskraft stehen.
Teamfähigkeit statt Rebellion – was die Augenbrauen verraten
Ein grundsätzlicher Widerstand gegenüber Autoritätspersonen oder der Kampf gegen ein bestehendes System ist bei den weit auseinanderstehenden Brauen nicht zu erwarten. Viel mehr können wir uns auf gute Teamarbeit und Eingliederung verlassen. Ohne dass ich das überprüft habe – es klingt aber logisch: Angeblich findet man Menschen mit weit auseinanderstehenden Augenbrauen häufig in Vereinen.
Sensibilität und Beziehungskompetenz im Gesicht erkennen
Im Beziehungsleben sind jene Menschen sensibel und einfühlsam und durchaus interessiert an langfristigen, liebevollen Beziehungen und aufrichtigen Partnerschaften. Wenn sie sich von ihrer eigenen Schüchternheit nicht blockieren lassen, können Sinnlichkeit, Romantik und Magie einen kreativen und auch verspielten Raum finden.
Das väterliche Prinzip und unterstützende Mentorfiguren
Siang-Mien-Meister sehen in weit auseinanderstehen Augenbrauen ein Zeichen für eine gütige Vaterfigur und eine gute Beziehung zu ihm. Das könnte auch – weiter gefasst – ein anderes dominantes Rollenmodell im Leben sein wie z.B. auch ein älterer Mentor, der geschäftlichen Erfolg fördert oder gefördert hat.
Side by: Unebenheiten wie Falten oder Narben an jener Stelle könnten Anzeichen dafür sein, dass es mit dem Vater (oder anderen dominanten Rollen im Leben) wutbesetzte Probleme oder Widerstände gegen Disziplinierungsmaßnahmen gab.
Eine kleine Hommage an unsere Siegelträgerin
Es berührt mich immer sehr, wenn ich durch das Schreiben des Blogs einer Person aus meinem nahen Umfeld noch ein wenig näherkomme – oder Worte für das finde, was ich tief in meinem Herzen trage… Unsere Hohepriesterin im Team hat genau diese weit auseinanderstehenden Augenbrauen und ja – sie hat wirkliche Siegel-Kompetenzen… Diese natürliche unaufgeregte Geduld (, wenn es nicht gerade um Technik geht), in Verbindung mit der Toleranz und „Gott gegebenen“ Gelassenheit anderen Menschen gegenüber (sie würde das anders sehen – aber das liegt an einem sehr anspruchsvollen Selbstbild und einem ausgeprägten Kiefer), hat schon oft Siegel auf etwas gesetzt, wo meine mir eigene Falte „Nein!“ (oder auch „Doch!“) geschrien hätte…
Wir wären vermutlich alle gut beraten, Menschen mit harmonischem und „freiem“ Siegelplatz zu kennen und ihnen dann auch an den richtigen Stellen das Zepter zu überlassen…
Wer unsere Anne ein bisschen besser kennenlernen möchte, findet hier das „Ein Blick ins Gesicht“-Interview mit ihr. Überprüft selbst, wie ihr ihre Siegel-Kompetenz einschätzt.
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